Ich habe ja bereits über die erste Hälfte berichtet habe, hier nun die Zusammenfassung des Rests.
Es war der 30. Dezember… und damit auch der letzte Tag des 25C3. Und da für diesen Tag noch ein paar gute Vorträge angekündigt worden sind, machte ich noch einmal einen großen Rundumschlag. Gegen 11.30 begann der erste Talk „Why Technology Sucks„. Laut Homepage wurde uns ein „fun talk“ versprochen. Letztendlich wurde der Talk (womöglich durch die Verhinderung des Dozierenden aus persönlichen Gründen) durch die Neubesetzung etwas… anders… nämlich langweilig. Letztendlich ging es um holländische Datenschutzprobleme im Verkehrswesen… und nochn paar andere Dinge, die an mir vorbeigegangen sind.
Kurz darauf ging es dann in HS 2 zu dem Thema „La Quadrature du Net„. Nun… der Talk behandelte ein äußerst wichtiges Thema, nämlich die Bestrebungen, Datenschutzrechtlichen Unsinn aus EU-Gesetzen zu verdrängen. Leider war auch dieser Talk nich sehr besonders reizend, da ziemlich viele Gesetzestexte an die Wand geballert wurden.
Naja… gleicher Raum, und ne Stunde später gabs dann den nächsten Talk… „Vertex Hacking“ mit dem Untertitel „Reverse-Engineering von 3D-Datenformaten“. Nun, stellenweise hat mich der Typ ein bisserl vom Stil her erinnert an Rüdiger Hoffmann… allerdings ohne witzig zu sein.
Gut… es konnte ja nur besser werden… Also zum letzten Talk für heute… „Making the theoretical possible„… Ich bin also aus Saal 2 herausgegangen um zum 1. Saal zu gehen. Auf dem Weg dorthin las ich auf dem Aushang, dass der Talk… überklebt wurde… mit einem neuen Titel „md5 considered harmful today“… ooooook… Dann also in den Talk… Allerdings gings erstmal nicht rein, denn irgendwie war der Saal absolut überfüllt. Erst nach ca. 10 Minuten konnte ich hinein und habe mir gerade so einen Sitzplatz ergattern können (danke nochmal 🙂 ).
Was sich dann in den folgenden anderthalben Stunden auf der Bühne abgespielt hat, ist nur schwer zu beschreiben. ich kann nur sagen, ich war dabei gewesen. Live. Am Tag, als md5 zu Grabe getragen wurde. Mittels der bekannte Angriffstechniken, die in den letzten Jahren entwickelt worden sind (und bislang nur theoretische Angriffe waren), hat ein Team aus Hackern und Wissenschaftlern es geschafft, eine Schwachstelle von CAs zu nutzen. Denn viele Zertifikate werden heute immer noch mittels md5 zertifiziert. Nun ist es aber gelungen, Kollisionen zu konstruieren und sich damit ein Zertifikat als CA ausstellen zu lassen… Watt sehr scheiße is… Denn in dem Augenblick, wenn man sich selbst zu einer CA gemacht hat… kann man sich so viele beliebige Zertifikate ausstellen, wie man will. Was für den heutigen Online-Zahlungsverkehr tödlich werden könnte, sollten die betroffenen Webseiten nicht schnellstens ihre Zertifikate auf sicherere Algorithmen setzen. Denn im schlimmsten Fall kann ein Angreifer, der eine Phishing-Attacke startet, nun nicht nur eine Web-Oberfläche nachkonstruieren, sondern auch noch diese mit einem akzeptierten Zertifikat auszeichnen. Was dem potentiellen Angreifer natürlich enorme Chancen zur Täuschung und zum Betrug verhelfen kann. Dass die Nachricht nicht in der Tagesschau um 20.00 Uhr verbreitet wurde, zeugt doch noch von der Unwissenheit in der Bevölkerung vor solchen Gefahren…
Und damit war dann auch der 25C3 zu Ende. Alle Nerds machten sich auf den Weg; im Eingangsbereich gab es einen riesigen abgesperrten Bereich, wo viele ihre bei der Garderobe ihre Rucksäcke und Koffer abgestellt hatten. Aber ich hatte ja noch ein paar Tage vor mir. Und ich wollte ja noch diesen … „Schwenker“ ausprobieren. Und naja… so halb. Es war zwar eine Art Schwenker, aber irgendwie zu zart und dünn. Und die Gewürze sind auch anders. Aber was will man auch von Leuten verlangen, die keine Soße über ihre Currywurst kippen. Aber die Frage war nun… was soll ich machen?
Die Hotelrechnung bezahlen zum Beispiel. Gut, ist ne Idee. Was aber nich so toll war, weil mein Arbeitgeber die Weihnachtszeit dazu genutzt hat, mir eine überaus große Spende zu hinterlegen… Wohl etwas zu groß für mein Junges Konto. Was dann dazu geführt hatte, dass ich erst mal bös nachdenken musste, wie ich die folgenden Tage planen soll, weil irgendwie plötzlich ein Abhebelimit vorhanden war bei mir… na toll. Ausserdem hatte ich so langsam einen Narren gefressen an diesen kleinen, dünnen, blitzenden Teilen, nämlich nen iPod Touch. In Berlin ist mehr oder weniger fast jeder mit so nem Teil rumgelaufen (oder mit nem iPhone, was aber ja fast so ähnlich aussieht). Jedenfalls steigerte sich das „Habenwill“-Gefühl täglich und ab dem 30. sogar stündlich. Das Problem an der Geschichte war aber allerdings, dass die 8 und 16 GB Varianten alle in Berlin ausverkauft waren… restlos. Das wollte ich anfangs nicht so Recht einsehen und so begann also mein Kreuzzug durch halb Berlin.
Zuerst einmal in den KaDeWe. Nix. Gut, zurück in die U-Bahn. Da ich mir vorher per Google ein wenig darüber informiert hatte, wo die ganzen Media Märkte zu finden waren, hatte ich so was im Kopf mit „Märkten“ im Namen, also eine U-Bahn-Station. „Märkisches Museum“… Das kling ähnlich dachte ich, und stieg aus. Ich befand mich auf einer langen Strasse ohne nähere Beschreibungen. Ich bemerkte, dass das Haus neben der Station die Australische Botschaft ist, OK, wenigstens ein Anhaltspunkt. Aber weit und breit kein Media Markt oder Saturn. Also ging ich hoffnungsvoll in Richtung von hellen Lichtern, in der Hoffnung dort einen Supermarkt zu finden, mit Media Markt-Anbindung. Nun, ich fand einen Supermarkt, bzw. eine Markthalle. Das größte Unternehmen, dass dort allerdings zu finden war, war Aldi Nord. Und der hat bekanntlich keine iPods.
Langsam kämpfte ich mich immer weiter durch die immer kälter werdenden Abend. Denn während Paris gerade am brennen ist, bekomme ich immer mehr die beissende Kälte des heranbrechenden Winters zu spüren. Und es war scheißkalt. Nun ja… Nachdem ich eingesehen habe, dass hier kein Media Markt zu finden ist, habe ich dann den Rückzug angetreten in Richtung Jannowitz-Brücke. Auf dem Weg ist mir allerdings eingefallen, dass dieses legendäre c-Base auf dem Weg liegt. Also beschloss ich spontan, da mal vorbeizuschauen, wie dieses Ufo denn nun aussieht. Als ich in der besagten Rungestraße angekommen bin (weil Runge kann man sich als Halbmathematiker seeeehr gut merken), habe ich gleich Ausschau gehalten nach einem Ufo… oder zumindest einem entsprechend aussehenden Etablissement. Aber bis auf ein Heizkraftwerk der Firma Vattenfall war das Ufo ein NoShow. Gut… dann gehen wir halt eben weiter über die Brücke und sah noch eine Botschaft mit leichter Bewachung… ein kurzer Blick zeigte mir, dass es sich hier um die chinesische handelte. Wobei die mich eher an Geheimdienstgebäude in UK erinnerte… Danach ging ich an dem Weihnachtsmarkt vor dem Alexa vorbei, ehe ich in die S-Bahn eingesteigen bin, um zum Hackeschen Markt zu fahren. Vielleicht findet man da ja was… Und nein. Auch dort war nix zu finden. Also beschloss ich die Nähe zu meinem Hotel auszunutzen und ging zu Fuss nach Hause. Da es schon recht spät war, entschied ich mich, das Restaurant im Hotel auszuprobieren… das „Fabisch“. Und ich muss sagen, das Hotel incl Restaurant „Fabisch“ gefiel mir von Tag zu Tag besser. Richtig gute Küche hatten die. Und dann war auch schon der Tag zu Ende.
Der nächste Tag musste geplant werden. Da ich aus meinem Media Markt-Debakel gelernt hatte, und ich noch einige ausgedruckte Netzkarten hatte, markierte ich einfach mal alle Media Märkte und Satürne (ist das der Plural ? *g*) auf meiner Karte. Ein langer Tag stand bevor. Denn laut meinem Einkaufsplaner gilt für Berlin auch am 31.12. die Möglichkeit, den ganzen Tag einkaufen zu können. Also ab gehts. Attacke. Auf zum Gesundbrunnen. Wo ich ja schon bei meiner Ankunft gegen 13 Uhr gewesen bin, aber den genauen Bahnhof mir noch nicht genau ansehen konnte. Und der ist groß. Und direkt angebunden an eine Einkaufsgalerie incl. Saturn. Yippieh. Aber auch die hatten keinen passenden Touch… nur in einer großen Kampfklasse mit 32 GB. Der Verkäufer versicherte mir allerdings, dass man erst ab Januar mit ersten Nachschüben rechnen könnte… Was für mich etwas zu spät wäre. Also ab zum Media Markt, der nur 800 Meter entfernt war. Und da man ja Mann genug ist, und der Tag noch lang war, bin ich zu Fuss gegangen. Um ca. 13.40 kam ich dann endlich dort an und musste erstmal abwarten, bis diese komische Familie fertig war, die sich nicht entscheiden konnten, welchen Sennheiser Kopfhörer sie NICHT kaufen wollten. Klasse… Aber dann war ich dran. Der freundliche Verkäufer versicherte mir hier, dass auch im Media Markt nix mehr zu holen sei… vllt. noch am Alexanderplatz wenn ich mich beeilen würde, denn um 14 Uhr macht der Laden zu. Was nach der Uhr in ca…. erm… 5 Minuten sein würde. FUCK. FUUUUCCKKKK…
Ich verabschiedete mich schnell ab zu dem Gesundbrunnen-Kaufhaus, denn ich hatte die Vermutung, dass größere Geschäfte noch etwas länger offen hätten. Auf dem Weg dorthin durch die Straßen um den Gesundbrunnen bin ich eh schnellen Schrittes durchgegangen. Irgendwie hat mich die Gegend an Völklingen erinnert. An jeder Ecke befanden sich sehr seltsame „Billig-Handy-Läden“ mit multikulturellem Hintergrund. Und die türkische Großfamilie, die vor mir gelaufen ist, hat mir auch ein paar Sorgen bereitet, vor allem der kleine Sohn mit einer größeren Anzahl an kleinen Böllern, die er natürlich alle um 14:05 nachmittags verballern musste. Etwas zu früh, ne?
Gut, ein paar Minuten später war ich dann endlich am Gesundbrunnen. Und na klar… die Geschäfte machten gerade zu… Na toll. Ab zum Alex. Schnell rein zum Alexa… 14:20. Sicherheitsmänner drängt die große Menschenmenge nach draussen… Wir haben geschlossen. Und damit war auch dieser Tag etwas beschissen gelaufen :(.
Ich beschloss also dann mein letztes Glück am Hauptbahnhof, denn dort haben die Geschäfte wirklich offen. Aber leider keine Media Märkte… sondern nur so komische Boutiquen und Parfümläden. Toll. Was soll ich denn damit… Nun, ich beschloss die Oddysee mit einer Extraportion fettigem Fast Food zu beenden. Und mal schauen was der Bürgerkönig neues hat. Hm, einen Burger mit raspberry sauce (oder so ähnlich)… Hm… Wurx… lieber nicht. Zu süß… So was geht doch gar nicht zu sammen… Beerensoße und nen Burger… wäääh.
Gut. Es gibt kulinarische Dinge, die muss man nicht verstehen. So… Langsam wurde es dann Zeit für mich, mich für den Abend vorzubereiten. Das heißt die Sylvesterfeier am Brandenburger Tor. Ab zur Feiermeile. Ausgehend vom Bahnhof, am Bundeskanzler Amt und am Reichstag vorbei, ging es Richtung Straße des 17. Juni… vorbei an Dutzenden Leuten, die Stunden vorher schon die Luft mit Massen an Sylvesterkrachern verpesten.
Kurz darauf war ich dann mittendrin. Ich habe es geschafft. Letztes Jahr bin ich einen Tag davor nach Hause gegangen und hatte ein richtig beschissenes Sylvester erlebt. Diesmal nicht. Jetzt war ich auf der größten Sylvesterfeier Deutschlands und nach RTL 2 sogar von Welt. Wow. Der kleine Kai auf der größten Feier der Welt. Mit WeltActs wie LaFee. Hot Banditoz. Schäfer Heinricht. Moment mal. WTF?!?!?!
Da warte ich 1 Jahr auf diesen Moment, und dann wird mir so ein verfickter Bauerndepp aus ner noch verfickteren RTL-Billigshow vorgesetzt. Na klasse. Aber wozu hab ich ja meinen kleinen iPod nano dabei. Ich hab den ganzen Abend eigentlich meine eigene Feier gefeiert, mit meinem iPod Zufallsauswahlalgorithmus als DJ. Das tollste an dem Abend, der laut dem Hauptsponsor des Abends, Labello, das Jahr des Küssens einleuten sollte, war aber der eine DJ, der in einer Werbepause lauthals angekündigt wurde. Wow. Geil. Super DJ. Na da war ich mal gespannt, was der so auflegt. Nun… er legte was auf… 1 Platte – White Stripes mit „7 Nation Army“. Kennen wir ja noch von der EM. Aber ohne zu scratchen, was ein normaler DJ in solch einer Situation ja tun würde. Und riss weit die Arme in die Luft. Was für einen DJ ein schlechtes Zeichen ist. Ein DJ hat bei einem Auftritt zu arbeiten. Am Plattenteller halt. In leicht gebückter Haltung. Nun, während das Lied gespielt wurde, hat er auch keine Anstalten gezeigt, die Arme herunterzunehmen. Super DJ. Echt. Könnte ich auch…
Nun dann war es dann so endlich in der Region um 0:00 Uhr. Ich kämpfte mich zu dem nahestehenden Mülleiner vor, der für den Halt meines Kamerastativs sorgen sollte. Als dann enlich die Stunde geschlagen hatte, und das Jahr 2009 begonnen hatte, sollte ein Riesenfeuerwerk über dem Brandenburger Tor stattfinden. Perspektivisch gesehen stimmte das von einer gewissen Position her. Während im Fernsehen das Feuerwerk wirklich direkt über dem Tor zu sehen schen, war in der Realität über mir das Feuerwerk über dem Tiergarten und mehrere hundert Meter entfernt gewesen. Und irgendwie kam ich mir leicht verarscht vor. Ich hatte mit einem größeren Feuerwerk gerechnet… und einem längeren. Aber man konnte nicht alles haben. In dieser Hochstimmung setzte RTL 2 natürlich Markus Becker auf die Bühne und hörte Regenwürmer husten. Ein klasse Abschluß für eine gelungene Party. Danke RTL 2. Das nächste Mal erwarte ich mehr Engagement.
Nun. Der Rückweg entwickelte sich zu einem richtigen Gewusel. Der Reichstag war stark umkämpft und Rauchverhangen. Ebenso das Kanzleramt. Überall laufen Menschen. Überall fliegen Raketen in die Luft. Und jeder will nach Hause. Während ich die Zeit in der scheiß Kälte dazu nutze, ein Foto nach dem anderen zu schießen, bewegte sich eine Riesenmenge Richtung Bahnhof. Über die kleine Fußgängerbrücke. Nun es gab einen ganz kleinen Stau, aber auf der anderen Seite, direkt vor dem Bahnhof, war die Schlange noch viel größer. Und die Schlange IM Bahnhof wollen wir gar nicht reden. FUCK.
Während zahlreiche Berliner weiterhin außerhalb und innerhalb (!) des Bahnhofs ihr Zeug verballerten, erkämpfte ich mir langsam den Weg durch den hoffnungslos überfüllten Bahnhof, um in die S-Bahn einsteigen zu können. Und dann ab zum Alexanderplatz. Auch hier wankten zahlreiche Leute durch einen mit Böllerresten verdreckten Bahnhof. In der U-Bahn selbst sah es nicht viel besser aus. Vor allem die Böller, die in der U-Bahn-Station gezündet wurden, ließen wohl in dieser Nacht das eine oder andere Trommelfell platzen. Deppen. Wie kann man unter Tage in abgeschlossenen Räumen Böller zünden. Über Tage ja… aber unter Tage…
Kurze Zeit drauf war ich dann endlich an meinem Zielbahnhof angekommen und auch dort das gleiche Bild. Wobei ich hier zum ersten Mal begrüßt worden bin. „Frohet neuet, Alter, wa?“. Ich warf ein verdutztes „Prost Neujahr“ hinterher. Ich bin hier definitiv an der falschen Stelle und ich muss noch viel lernen. Vor allem dieses „Wa“ fasziniert mich…
Es war also endlich das Jahr 2009 angebrochen. Ein neues Jahr, neues Glück, und immer noch waren die Geschäfte zu. Also was macht man an so einem Tag. Na Klar. Museumsbesuche. Also ab zu Unter den Linden, wo das Madame Tussauds vor einem Jahr die Pforten öffnete.
Das Tolle an Berlin ist ja, dass es immer ein Erlebnis ist, und man immer wieder überrascht wird aufs neue. Und so kam ich aus der U-Bahn Station heraus, nur um auf der Straße eine Polizeisperre und mehrere Passanten auf der Strassenseite zu sehen. Öhm… was geht… Nun ein Neujahrslauf, an dem zahlreiche Berliner teilgenommen haben bei klirrenden Temperaturen. Hätt ich nen Hals. Gut.
Allerdings hab ich die folgenden 30 Minuten in der Kälte in einer langen Schlange gestanden. Bei der klirrenden Kälte. Hatte ich nen Hals. Gut, aber nach ner gewissen Zeit war ich dann drin, und dann ging das Geknipse los. So viel zu sehen. Selbst der Adolf war nach der tödlichen Attacke bei der Eröffnung wieder aufgerichtet worden, allerdings diesmal entsprechend abgesperrt. Ich war dann beim Durchgehen dann doch überrascht, dass einige Exponate recht nah am Original waren, wie zB Wowereit oder Günther Grass und dass solche Exponate wie Gerhard Schröder richtig vergeigt worden sind. Ich hätte aber nich gedacht, dass Sophie Scholl so ne Hotty war. Vielleicht ein guter Vorschlag für die Hotties from History. Bei den Fotos wollte ich an einigen Stellen vergeblich lustige Bilder schießen, was durchaus daran gescheitert ist, dass ich alleine da rumlief. Dabei hab ich vergeblich versucht, bei den Exponanten ein „Achselschweiß“-Bild zu schießen, weil die entsprechenden Exponate so platziert worden sind, dass sich ein solches Bild geradezu aufdrängen musste. Vor allem bei Nena, incl. passender Behaarung. Es waren halt die 80er…
Nun. Dann war nach einiger Zeit auch das Wachsfigurenkabinett ausgereizt. Also auf zum nächsten Museum. Das war das Film- und Fernsehmuseum. Erstmals ist das Museum sehr kompliziert aufgebaut (Kasse unten, Garderobe 2. Untergeschoss, 1. Stock Sonderausstellung, 3. Stock Eingang Film- und Fernsehmuseum, wobei Filmmuseum in den 2. Stock hinab geht und Fernsehmuseum in den 4. Stock hochgeht… also wer das designt hat, gehört auf den Mond geschossen). Als TV-Fanatiker bin ich dann mal ins TV-Museum gegangen, wo neben ein paar Wandplakaten noch ein Spiegelsaal war, in dem eine längere Retrospektive gezeigt werden sollte. Da zu dem Zeitpunkt aber ne Sonderausstellung zu Loriot war, wurde aus dem 30 Minuten Rückblick eine 5 minütige Best-of-Loriot-Sendung, die in Dauerrotation lief. Klasse. Meine 6 € waren schon mal gut angelegt. Oben im 4. Stock gabs dann viele Filmsitzecken, in dem ein Loriotsketch nach dem anderen lief. Hm… Sonderausstellung schön und gut… ich will aber das normale sehen…
Gut, vllt. ist es ja im Filmmuseum bessern. Und ja… die Exponate dort waren recht interessant. Mein Lieblingsausstellungsstück war zB ein Brief von Erich Kästner an Marlene Dietrich in den 30er. Klasse. Der Erich hat nämlich versucht, über die Dietrich in Hollywood Werbung für seine Werke zu machen, damit doch ein Hollywood-Mogul seine Sachen verfilmt. Interessant waren auch viele Exponate zum „Metropolis“. Und ja… aus gewissen Gründen musste ich schon grinsen, was ich da sehen durfte über die Versuche der Leute in den 20ern so was wie KI zu erklären. In Zeiten, wo noch niemand an KI dachte. Metropolis war auch die Kante, wo man hinuntergehen sollte in den 2. Stock. Nach ein paar Räumen wies allerdings ein großes Schild darauf hin, dass an dieser Stelle die Tour leider enden müsste, weil die Ausstellung umgebaut werden würde. Argh. Da wär aber was zu Sci-Fi-Filmen gewesen wie Star Wars, Alien, 2001 oder Star Trek. Argh. Verarsche. Leicht angesäuert nahm ich meine Sachen und versuchte im Sony Center erneut einen Sitzplatz in einem australischen Restaurant zu bekommen. Und wie vor einem Jahr war auch diesmal alles überfüllt. Klasse. Gut, dann bin ich halt eben Kartoffeln essen gegangen. Lecker. Kann man nur weiterempfehlen.
Nun. Der erste Tag des Jahres endete allerdings doch noch ganz großartig. Und zwar auf einer riesigen IMAX-Leinwand. Mit The Dark Knight. Also der Film wirkt in den speziellen IMAX-Szenen noch größer. Und die Qualität. Wow. Ich hatte bei der Anfangssequenz fast schon Höhenangst, als die 2 Pseudo-Joker von einem Haus zum anderen rutschten über diese riesigen Häuserschluchten. Phänomenal.
Gegen 1 Uhr war der Film dann zu Ende. Leider aber auch der S- und U-Bahn-Verkehr. Also musste ich mich per Bus und per Pedes wieder einmal durch Berlin quälen. Und da ich solangsam erste Ermüdungserscheinungen hatte nach den langen Märschen der letzten Tage, wurde jeder Schritt zu einer Qual. Vor allem auch bedingt durch die immer kälter werdenden Nächte.
Nun ja. Der letzte Tag. Nach dem Frust der vergangenen Tage war nun der iPod fällig. Ich hab mir dann doch noch den großen geholt und bin nun richtig glücklich. Ich bin dann noch ein wenig shoppen gegangen, aber lange hab ich an dem Tag nix mehr gemacht. Ausser noch einmal ins KaDeWe zum schlemmen. Wow. Ist das lecker. Sowas bräuchte man als Mensa… Nur billiger. Als ich rausgekommen bin aus dem KaDeWe, wurde ich wieder an den vorherigen Tag erinnert, da man oft nicht weiss, was einen erwartet, wenn man irgendwo hinausgeht. In dem Fall standen neben dem KaDeWe mehrere grün-weiße Partybusse und davor eine Gruppe religiöser Eiferer, die einem kostenlose Stresstests geben wollten. Oh… Nicht die schon wieder. Und ja… es hingen die gleichen Bücher davor. Doch das war nicht der Grund für den Polizeiaufmarsch (leider). Ein paar Meter weiter gab es nämlich eine lautstarke Demonstration. Da ich das Geschrieene nicht so recht entziffern konnte, und die geschwenkten Fahnen schnell in eine nah-östliche Region einordnen konnte, und da einige Schilder das Wort Israel beinhalteten, kam ich dann schnell zum Schluss, dass hier doch eine größere Demo abgeht, da im Verlauf der letzten Woche der Konflikt im Gaza-Streifen zwischen Israel und den Palästinensern eskalierte. Schnell machte ich mich davon. Die Scientologen machten mir Angst…
Zu müde war ich und ich wollte auch nur noch nach Hause. Es musste ja auch noch ein dicker Koffer gepackt werden. Am nächsten morgen bin ich dann schwer übermüdet ausgecheckt, zum Flughafen gefahren, den Laptop nach Sprengstoff untersucht bekommen (Kommen se ma bitte mit zur Gepäcksonderkontrolle, wa?“) und mitten im Frühstück zum Boarding gerufen worden. Nicht mal meine Fanta konnte ich noch austrinken. Kurz darauf war ich dann wieder in der Luft, und während die Gebiete, die beim letzten mal hell erleuchtet waren, dunkel waren, waren die dunklen Gebiete nun vollkommen weiß. Der kleine Schnee der letzten Tag konnte doch liegen bleiben durch die kalten Temperaturen. Eine Stunde später war dann alles vorbei. Saarländischer Boden war wieder unter meinen Füssen, und jetzt beginnt wieder der normale Alltag. Hoffentlich erfreulicher als im letzten Jahr.
In dem Sinne, ein Frohet Neuet, Alter, wa?
P.S. Ich werde die Tage noch die entsprechenden Einträge noch mit Bildern befüllen… also schaut die Tage nochmal vorbei
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