Kai vs. Berlin

Nach langer Zeit hab ich jetzt doch mal wieder die Zeit gefunden zu bloggen. Diesmal über meinen Kurzurlaub nach Berlin… Ja ich war mal wieder dort gewesen. Und diesmal mit noch mehr Action. Montag morgens ging es los per ICE nach Berlin. Gegen Nachmittag war ich dann im Hotel. Dieses allerdings befand sich gerade in der allerheißesten Ecke Berlins. Überall hingen Regenbogen-Fahnen und es gab überdurchschnittlich viele Lack-und-Leder-Ausstatter (und wir reden jetzt nicht von Sofas…). Im Verlauf der Woche habe ich dann beim Weg durch die Strassen rund um mein Hotel immer versucht auf dem iPod so was wie heterosexuelle Musik zu finden. Natürlich hat die Shuffle-Funktion immer sofort Lieder der Pet Shop Boys und Lady Gaga gespielt. Ich glaub das heterosexuellste Lied das ich dabei gefunden habe war glaube ich Dicks on Fire mit „I want rock“, weswegen auch immer… Abends hatte ich dann das Glück gehabt, einen alten Kollegen zu treffen, der grad auch in Berlin war.
Am Dienstag war ich dann auf der IFA. Dort gab es sehr vieles Nützes und Unnützes Zeug zu bewundern (Wow… Hello Kitty Audioboxen, iPad Glitzer-Verschönerungskits oder die neusten Entwicklungen bei Wasserkochern und Bügelbrettern interessieren mich jetzt doch recht schwer). Im Sommergarten hab ich mir dann die Keynote von Eric Schmidt angeschaut (Google CEO), was ziemlich interessant gewesen ist. Abends gings dann noch ins Kino (Und zum dritten oder vierten Mal: Das CS am Potsdamer Platz ist echt klasse… Nicht nur, dass es ein IMAX 3D Kino ist, sondern in den normalen Filmsälen laufen alle (!) Filme nur im Original.
Am dritten Tag ist mir dann aufgefallen, dass ich dann doch jetzt mal in Berlin war, und dass ich mal ein wenig mehr rumlaufen sollte in der Stadt. Und schon gings zum Alexanderplatz zum shoppen. Nachmittags begann dann ein kleiner Fussmarsch über den Ku’Damm, über den Savigny-Platz zum Bahnhof Zoo zurück. Es sieht doch schon etwas anders aus, wenn man mal in Berlin herumläuft, ohne jedesmal U- und S-Bahnen zu benutzen. Und man kann besser Fotos schießen 🙂 Generell bin ich bestimmt mindestens 20-30 km gewandert. Wenn nicht sogar noch mehr. Dementsprechend fühlten sich dann auch meine Füße an. Abends hab ich dann noch eine größere Fotosession gestartet rund um meine Lieblingsfotostelle am Hauptbahnhof und am Brandenburger Tor. Ja, ich bin die Strecke zwischen Brandenburger Tor und HBF gelaufen, anstatt die neue Kanzler-U-Bahn U55 zu verwenden (OK, ich hab sie dann doch einmal genutzt am Anfang meiner Reise).
Donnerstags ging es weiter mit dem Shoppen, diesmal gabs dann ein paar Klamotten und Souvenirs. Abends hab ich dann mal ein Experiment gestartet. Ich war ja schon auf Shows, kabarettistischen Einlagen, in Kinos und auf Konzerten… aber Theaterbesucher war ich bislang noch nicht so wirklich. Es lief am Theater am Kurfürstendamm ein Theaterstück, in dem der altbekannte Schauspieler, Comedian, Kabarettist, Moderator (und was weiß ich noch alles) Jochen Busse in der Hauptrolle spielte. Und das verdammt gut. Natürlich bin ich eigentlich groß geworden in der Zeit, als er Moderator von 7 Tage 7 Köpfe war. Weswegen ich auch nicht so recht überrascht war, als das Theaterstück mitten in der Geschichte zu einem 10-minütigem Stand Up-Auftritt wechselte. Großartig waren dabei 2 Sprüche: „Das ist kein Bauch, das ist Gehirn, das nicht mehr in den Kopf passte“ und „Frage ans Publikum: Heben Sie die Hand, wenn Sie schon mal einen Seitensprung hatten!“
Freitags gabs dann noch ein Novum: Potsdam. Zu Beginn meiner Reise hatte ich mir ohne viel dabei zu denken mal ein ABC-Ticket geholt für Berlin (damit sind auch viele äußere Bereiche von Berlin, sowie Potsdam inklusive). Dieses hatte ich dann doch mal ausprobiert und bin mal in den Filmpark Babelsberg gefahren. Gut, so richtig toll fand ich den Park jetzt nicht. Da sind viele erklärende Aufbauten, die das Making Of von Filmen behandeln. Daneben sind einige recht generische Erlebnis-Attraktionen, wie man sie auch aus Europa-Park und Konsorten her kennt (Geisterhaus, Wild-West-Häuser, 4D-Grubenfahrten (3D-Sehen und 1D Rütteln und Schütteln)). Was richtig Spaß machte, sind aber echte Kulissen aus Filmen (oder zumindest detailgetreue Nachbauten): Da stehen dann Roboter aus Metropolis, Masken aus Star Wars und Batman, Special Effects Bauten aus einem Otto-Film oder der legendäre Löwenzahn-Bauwagen in der Gegend herum, in einer Stuntshow bekommt man den Ablauf eines Stuntmans im Rahmen einer seltsamen Mad Max-Handlung erklärt und bei einer Studiotour kann man sogar schauen, was da gedreht wird zur Zeit. Man kann einen kurzen Blick auf einen riesigen Nachbau eines Berliner (oder Londoner, New Yorker, Pariser) Strassenzugs werfen, wo schon viele Filme produziert wurden. Ach ja, und man kann sehen wie GZSZ aussen gedreht wird. Also wer Fan davon ist, kann da ruhig mal hingehen. Vllt. sieht man ja sogar den einen oder anderen bekannten Schauspieler, der grad nach Drehschluß nach Hause radelt… Ach ja… und einen Spoiler hab ich auch. Im Film „Die drei Musketiere“, der jetzt gedreht wird, wird es ein Schiff geben. Gut… äh… ist das wirklich ein Spoiler ? ^^ Nachmittags ging es dann nach Downtown Potsdam und da hab ich mir das alternative Brandenburger Tor angeschaut, sowie das Schloß Sanssoucci und den dazugehörigen Park. Kleiner Tipp von mir: Kommt ja nicht erst abends um 18 Uhr dort an. Das Teil ist pervers groß und ich hab nur einen kleinen Bruchteil gesehen. Danach ging es nach Hause und der Abend endete mit einem weiteren Experiment: Ab in die Disco. Es gab da nämlich eine Disco, die man in 5 Minuten zu Fuß erreichen konnte. Es war eine Singleparty (und ja ich hab mich vorher erkundigt, dass die Party trotz des Umfeldes eher konservativ gehalten war) und ich hab irgendwie den Altersdurchschnitt deutlich gesenkt. Vom Innendesign sehr edel, von der Aufmachung aber eher sogar schlechter als N8werk (und das will was heißen). Mittendrin gabs dann auch einige sehr derbe Schnitzer des DJs (1 Minute Totalausfall ist absolutes No Go). Aber naja… der Abend war recht witzig.
Samstag, der letzte volle Tag. Demo Time. Allerdings nicht das, was Google oder Apple damit meinen. Nein, auf die Straße ging es zum Protestieren. Gegen Vorratsdatenspeicherung und für „Freiheit statt Angst“. OK, ein bisserl Angst hatte ich schon, als hinter mir plötzlich der Schwarze Block geschlossen marschiert ist. Bis irgendwann die Polizei dazwischen gegangen ist… Nach der Demo gings dann ins Hotel zum Packen, bevor ich abends nochmal kurz am Alex ein paar weitere Nachtaufnahmen geschossen hab. Und jetzt wo ich diesen Text schreibe, sitze ich schon wieder im ICE nach Hause, wo mich ab morgen wieder der normale Alltag erwartet. Aber ich kann es kaum erwarten wieder zurück zu kommen nach Berlin 🙂

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Kommentare

3 Antworten zu „Kai vs. Berlin“

  1. Avatar von Black Block
    Black Block

    Hast du die Abendstunden im Hotel allein verbracht oder hast du dir eine Alte geangelt?

  2. Avatar von Arvel_Crynyd

    Ne, die Angel blieb leider zu Hause 🙁

  3. Avatar von Black Block
    Black Block

    Du hättest auch versuchen können einfach nur den Wurm auszulegen. Den schleppst du ja ohnehin immer mit dir rum. 😉

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